Spielbericht: Hamburger SV – Hertha BSC Berlin

Tore: 0:1 (15.) Allagui, 0:2 (23.) Ramos, 0:3  (38.) Ramos

Schiedsrichter: Aytekin

Aufstellung HSV: Adler, Lam, Djourou, Westermann, Jansen, Badejl, Bouy (46. Arslan), John, van der Vaart, Calhanoglu (61. Ilicevic), Zoua

Auffällig: Als Reaktion auf die ausgiebigen medialen Spekulationen über dessen Vertragsinhalte nahm Trainer Bert van Marwijk den erst siebzehnjährigen Tah aus der Manschaft. Er begründete dies mit dem Eindruck, den er während eines Vier-Augen-Gesprächs mit dem Spieler von dessen Verfassung gewonnen hatte. In der abgelaufenen Woche waren angebliche Details aus dem Vertrag Tahs vom Boulevard veröffentlicht worden. Dabei wurde u.a. ausgiebig öffentlich darüber spekuliert, wer das Arbeitspapier der Presse zugespielt haben könnte und zwar unter Einbeziehung des unmittelbaren familiären Umfeldes des Spielers. Man muss sich grundsätzlich vergegenwärtigen, dass sich dieser noch sehr junge Spieler mit erst 17 Jahren in der Adoleszenz befindet und seine erste Profi-Saison spielt. Er besucht unverändert die Schule, was ihn ohnehin zusätzlich fordert. Außerdem dürfte es das erste Mal gewesen sein, dass er sich und seine Bezugspersonen als Gegenstand einer s.g. „Berichterstattung“ im grellen Scheinwerferlicht der Boulevard-Medien erleben musste, was eine zusätzliche, außerordentliche Belastung darstellt. Ich halte diese Entscheidung des Trainers für absolut nachvollziehbar und bewerte sie als verantwortungsbewusst und daher außerordentlich positiv.
Lasogga saß auf der Bank, wurde aber nicht eingewechselt. Ich denke, dass dies zwei Gründen geschuldet gewesen ist. Zum einen bestand offenbar ein erhebliches (Rest-)Risiko, dass die Muskelverletzung (Faserriss) bei einem Einsatz hätte aufbrechen und ggf. zu einer noch längeren Ausfallzeit (evtl. Bündelriss) hätte führen können. Zum anderen ist im Normalfall der Bundesliga ein 0:3 Rückstand ohnehin kaum aufzuholen. Angesichts der sportlichen Situation, den nun folgenden Endspielen und der Bedeutung Lasoggas für die Torgefährlichkeit der Mannschaft, halte ich auch diese Maßahme für absolut richtig.

Das Spiel: Der HSV begann läuferisch und kämpferisch engagiert. Man merkte der Mannschaft an, dass sie sich viel vorgenommen hatte. Positionell und im Passspiel zeigte sie sich leicht verbessert. Vor allem Jansen wusste während der gesamten Spieldauer durch sein Engagement zu gefallen. Lam, sein Pendant auf der anderen Seite, hatte dieses Mal läuferisch und körperlich erkennbare Probleme mit seinem schnellen Gegenspieler. (Dass er dennoch nicht von Diekmeier abgelöst wurde, könnte ebenfalls medizinischen Gründe (s.o. Lasogga) haben.)
John begann auf der rechten Außenbahn und knüpfte zunächst an die desolate Leistung aus dem Hoffenheim-Spiel an. Nach wenigen Minuten stellte van Marwijk um und ließ ihn und Calhanoglu die Seiten wechseln. John setzte sich in der Folge einige Male auf der linken Außenbahn durch, seine Flanken/Pässe in den Strafraum fanden jedoch keinen Abnehmer. Hier hätte man sich einen gesunden Lasogga gewünscht. Zoua, als dessen Vertreter im Sturmzentrum, agierte durchgehend glücklos. Bis auf einen einzigen Kopfball kam er praktisch nie wirklich zum Abschluss. Seine Kopfbälle verfehlten meist deutlich das Tor, oder er traf die falsche Entscheidung und legte ab, statt selbst abzuschließen. Bouy, als Partner Badejls, trat erneut kaum in Erscheinung. Offenbar fehlt ihm unverändert noch die Bindung zur Mannschaft. Dies kann sich prinzipiell aber nur durch Einsätze verbessern. Das Geburtstagskind Calhanoglu kam auf der rechten Außenbahn besser zurecht als John, war aber kaum im Spiel. Auffällig wurde er erst, als er alle Freistöße trat. Diese Flanken wirkten gefährlicher, als alles, was van der Vaart aus den ruhenden Bälle zustande brachte.

Es kam mal wieder, wie man es inzwischen leider gewohnt ist. In der eigenen Vorwärtsbewegung wurde der Ball vom Gegner abgefangen. Westermann versuchte in höchster Not den enteilenden Gegenspieler vor dem Eindringen in den Strafraum mit einem langen Bein zu stoppen und kam Sekundenbruchteile zu spät. Ob das Foul knapp außerhalb des Strafraum oder auf der Linie war, könnte man diskutieren. Dass der Schiedsrichter hier auf Elfmeter entschied ist aber m.E. keine klare, eklatante Fehlentscheidung.

In der 14. Minute trat Ramos vom Elfmeterpunkt an. Sein schwach geschossener Strafstoß konnte aber vom gut aufgelegten Adler abgewehrt werden. Wer dachte, dies könnte das Momentum auf die Seite des HSVs bewegen, sah sich schon wenige Sekunden später eines besseren belehrt. Bei der nachfolgenden Ecke kam der überragende Ramos zu diesem Zeitpunkt zum bereits wiederholten Mal unbedrängt zum Kopfball. Den Abstauber versenkte Allagui für Adler unhaltbar. Wieder Deckungsfehler, wieder ein Rückstand – grausam.

In der 23. Minute war es wieder Ramos, der nach einer Freistoßflanke fast unbedrängt einköpfen konnte. Auffällig hier, dass praktisch die gesamte Vierkette stehen blieb und nicht aktiv versuchte, die Flanke zu klären. Einzig Djourou machte hier Anstalten, kam aber sowohl zu spät als auch nicht wirklich zum Luftzweikampf. Grausam hoch 2.

Die Enstehungsgeschichte des 0:3 (38.) ist schnell erzählt. Der Ball wurde von der Hertha zentral erobert. Der Pass kaum auf unsere rechte Seite. Der ungünstig positionierte Lam konnte den dann folgenden langen Diagonalpass in die Spitze auf Ramos nicht unterbinden. Der m.E. völlig indisponierte Djourou stand zwar prinzipiell besser, da näher zum Passgeber, lief dann aber mehr Geleitschutz, als dass er tatsächlich mit letztem Einsatz versucht hätte, Ramos an Ballerorberung und Torabschluss zu hindern. Katastrophal!

Im Grunde war der Drops ab diesem Zeitpunkt gelutscht. 0:3 zur Halbzeit und das zu Hause – halleluja.

In der zweiten Halbzeit begnügte sich die Hertha mit Ergebnisverwaltung. Der HSV verfiel zunehmend in den bekannten Fehler, dass sich die Offensivspieler bei eigenem Ballbesitz auf einer Linie vorne positionierten und ungenügend bewegten. Das führte dazu, dass der Ballführende kaum Anspielstationen hatte. Immerhin, man wird ja sarkastisch-bescheiden, fing man sich kein weiteres Gegentor. Und das eine komplette Halbzeit lang – herzlichen Glückwunsch!

Deutlich zu erkennen ist, dass Badejl alleine überfordert ist, das Spiel aus dem defensiven Mittelfeld zu lenken. Es fehlt oft an Bewegung und Kreativität aus dem Mittelfeld. Einzig der eingewechselte Ilicevics war erkennbar um Torgefahr bemüht. Diese resultierte dann aber aus seinen Einzelaktionen.

Beide Innenverteidiger boten ein ganz schwaches Spiel. Deutlich weniger als 30 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind für Westermann indiskutabel. Djourou zeigte sich inzwischen zum wiederholten Male als Sicherheitsrisiko. Auffällig schein mir, dass sein Kopfballspiel unkontrolliert wirkt. Man hatte oft den Eindruck, dass er zum Unterlaufen des Balles neigt, der ihm dann von oben auf den Kopf fällt. Eine aktive Sprungbewegung, bzw. ein aktives Spielen des hohen Balles mit der Stirn fehlte des öfteren. Nach nunmehr diversen Spielen muss man sich grundsätzliche Gedanken über diesen Spieler machen.

Fazit und Ausblick: Übergreifend sechs verlorene Spiele in Folge lassen die Hoffnungen schwinden und die Nerven blank liegen. Es bleiben theoretisch zwei Möglichkeiten. Entweder entlässt man den Trainer und hofft, dass der Nachfolger durch neue Impulse deutliche Veränderungen herbeiführt, oder man hält ggf. bis zum bitteren Ende an van Marwijk fest. Zu beachten ist auch hier die finanzielle Lage des Vereins. Zwar ist ein Abstieg teurer als alles andere, andererseits muss der Verein zwingend die Anforderungen des anstehenden Lizenzierungsverfahrens erfüllen. Außerdem wäre die Frage zu stellen, welcher auf dem Markt befindliche Trainer diese Mannschaft erfolgreicher coachen soll. Slomka wurden zuletzt in Hannover ähnlich wie bei van Marwijk Defizite in der konditionellen Arbeit nachgesagt. Schaaf ist ein erfahrener Mann, gilt aber nicht als ausgewiesener Verfechter defensiver Stabilität. Magath könnte möglicherweise für mehr Disziplin sorgen. Zu diesem Zeitpunkt der Saison könnte m.E. aber auch ein Magath nicht jene läuferische Defizite, die evtl. mangelnder Fitness geschuldet sind, wie einige wissen wollen, ausgleichen. Außerdem kollidiert nach meiner Auffassung die Person Magaths, mit ihrem ausgeprägten Hang zur Autokratie, mit der teamorientierten Ansatz von HSVPlus…

Ich kann unverändert keinen klaren, fachlichen Fehler Bert van Marwijks erkennen, dem man ihm zweifelsfrei nachweisen könnte, bzw. für den man ihn allein verantwortlich machen müsste. Die im Winter verpflichteten Spieler konnten auch deswegen günstig ausgeliehen werden, weil ihnen Wettkampfpraxis fehlte. Diese können sie aber nur erhalten, wenn man an ihnen festhält. Dass er Tah aus der Schusslinie nehmen wollte, halte ich für eine grundsätzlich absolut richtige Entscheidung. Dass die Wahl auf Djourou als Vertreter fiel, ist zunächst logisch. Mancienne, Rajkovic, Sobiech und Kacar fehlt Wettkampfpraxis, bzw. sie konnten bisher  (Sobiech) die Erwartungen nicht erfüllen. Zudem war es Kreuzer, der u.a. betont hatte, dass die Aussortierten nie wieder für den HSV auflaufen würden. Eine absolut törichte Aussage, wie ich unverändert finde. Wie bereits angedeutet denke ich, dass Djourou die Mannschaft eher schwächt, als dass er ihr weiterhilft. Es ist m.E. an der Zeit, sich grundsätzliche Gedanken zu machen und alle noch vorhandenen Optionen ernsthaft und erneut zu prüfen, auch unter Einbeziehung der „Aussortierten“. Westermann wirkt zunehmend überfordert und braucht, so Tah nicht spielt, einen anderen Partner.

John zeigt Ansätze, Bouy braucht weitere Praxis, so man grundsätzlich von ihm überzeugt ist.

Ich bleibe bei meiner jünsten Einschätzung, dass das Hauptproblem der Mannschaft im mentalen Bereich zu verorten ist. Und ich halte Bert van Marwijk für geeignet, dies in den Griff zu bekommen, auch wenn es nach dieser für den HSV beispiellosen Niederlagenserie zweifellos schwer vorstellbar scheint. Konditionelle Mängel, so sie denn tatsächlich vorhanden sein sollten, sind ohnehin während derr laufenden Rückrunde kaum zu beheben. Lasogga, Diekmeier, Westermann, Lam, Bouy und John müssen in den Spiel-Rhythmus kommen und/oder Bindung zur Mannschaft bekommen. Aus meiner Sicht sollte sich das Thema Djourou erledigt haben.

Ich weiß, dass viele Leser insbesondere die Trainer-Frage anders beurteilen werden. Das ist völlig legitim. Die Lage scheint(!) hoffnungslos. Allerdings ist(!) die Lage rein tabellarisch keineswegs hoffnungslos. Entmutigend sind allein die tradierten individuellen Fehler, bzw. die fortdauernden Misserfolge. Aber hier gilt: wer die Hoffnung fahren lässt und zu kämpfen aufhört, der hat bereits verloren! Man kann von der Mannschaft als Fan keinen bedingungslosen Einsatz fordern, seinen eigenen jedoch an Bedingungen knüpfen. Auch wenn ich es für absolut verständlich halte, sollte jemand nicht länger bereit sein, für derartige Darbietungen Geld, Freizeit und Laune zu opfern.

Ich halte Fan-Blockaden und Gepöbel für nachvollziehbar, aber angesichts meiner Grundannahme, dass die Probleme überwiegend im mentalen Bereich liegen, für absolut kontraproduktiv. Einer deprimierten und verunsicherten Mannschaft hilft man nicht, indem man den ohnehin vorhandenen und stetig steigenden Druck erhöht, bzw. indem man besinnungslos, wie dies andernorts geschieht, auf sie eindrischt. Und noch einmal: es ist leicht zu fordern, wenn man selbst nicht in der Verantwortung steht.

Werbung

24 Kommentare

  1. Zu Lasogga: Wenn man befürchtet, dass die Verletzung wieder aufbrechen bzw sich verschlechtern könnte, dann setzt man ihn nicht auf die Bank sondern auf die Tribüne.
    Zoua ist für mich erledigt. Lieber ohne Stürmer als mit diesem in der Bundesliga heillos überforderten Mann aus Kamerun.
    Djourou wird nach der Saison zurück nach Arsenal gehen.
    Weshalb van Marwijk in der jetzigen Situation des HSV auf Bouy und John setzt, ist wahrscheinlich nicht nur mir schleierhaft.
    Heute noch werden beim HSV einschneidende Veränderungen durchgesetzt; denn der Verein hat keine Zeit.

    1. Ich finde, dass Andreas Merkle und Frederik Braun sehr vernünftige und plausible Ausführungen u.a. zu Lasogga gemacht haben. Im Übrigen finde ich es bezeichnend, dass die Gäste mehr erhellendes zu sagen hatten als die Gastgeber.

      1. Hast Du an die Gastgeber etwa noch Erwartungen? Gehören zu denen, die den HSV am meisten schaden! Europapokal, Europapokal klingt noch in meinen Ohren, nachdem man einen Zweitligisten mit viel Dusel geschlagen hat. Ernst zu nehmen ist das Ganze nicht mehr! Die Freunde des Abendblattes sollen mal froh sein, dass niemand wie Uli Hoeneß in Hamburg aktiv ist. Der hätte den ganzen Spuk schon ein Ende bereitet. Das selbige hat er in Müchen auch getan. Sorry, dies ist nur noch Schabernack! Helau!

  2. @HSV Bayer
    Nein, ich erwarte von den Gastgebern nichts, bzw. nur das längst Gewohnte. Um deren Verständnis von Journalismus bewerten zu können, bräuchte man sich nur den unsäglichen Heese-Artikel aus der Feder von Matz oder die wilden Spekulationen auf dem Rücken des jungen Tahs von Scholz ansehen. Um so peinlicher für sie, wenn ihre Gäste angenehm sachlich bleiben und deutlich intelligenter und plausibler argumentieren. Wäre es in dem Fall anders gewesen, das gab es ja auch mehrfach, ich hätte mir das Ganze gar nicht angesehen.

    1. Die Gäste nehme ich mal aus!! Lediglich O. Kortmann fand ich schrecklich, auch wenn er in der ein oder anderen Sache richtig liegt. Ich hätte ihn mal sehen wollen, wenn sich z.B. Franz Beckenbauer (Ironie an)hingesetzt hätte und zu seinen Zeiten als Volleyballnationaltrainer solche Dinge zum Besten gegeben hätte!! Ich hatte eine gute Meinung von ihm, die hat er sich zunichte gemacht. Trapper da gäbe es soviel mehr z.B auch Rudnevs und und und!!

      1. Gerhard, ich meinte das nur beispielhaft und keineswegs abschließend. Natürlich könnte man u.v.m. auch die Behandlung der Causa Rudnevs (vor dessen ersten Pflichtspiel!) oder den Abgrund-Artikel nennen. Der Beispiele gäbe es viele, bedauerlicherweise.

  3. Wir sind uns einig! 🙂 Nicht zu viel Ehre den Herrschaften!! Und wir wollen sie nicht wichtiger machen als sie sind. Mich macht das Ganze eher traurig.

  4. Das ist ja eine Freude, ein Blog vom Trapper. Hier wird es fundiert um den HSV gehen, ganz ohne Haßtiraden und …….[Editiert aufgrund der aktualisierten Nutzungsbedingungen]

    Ich erwarte Felix am späten Nachmittag, alles wird gut.

    Glückwunsch Trapper und weiterhin soviel Souveränität wie vorhin an andere Stelle, ohne Dich könnte es dort bald einsam werden.

  5. Unverändert bin ich der Meinung dass man deutlich sehen konnte dass die Spieler mehr wollten und dafür auch gekämpft haben.

    Leider sehe ich den weiteren sportlichen Verlauf nach dem gestrigen Vorkommnissen eher skeptisch entgegen, da sich die Spieler wohl kaum mehr gefestigt haben, nach den verbalen und den körperlichen Attacken!

    Zudem heute eine weitere Hiobsbotschaft: Bernd Hollerbach ist schon in Hamburg…

  6. Hollerbach ist gelernter Schlachter, sein Kampfname war “ die Axt “ wir stehen kurz vor dem Abstieg da muß die Zeit der Feingarnspinner vorbei sein. Und Holler ist ehrlich bis auf die Knochen, der reicht dem Zoua ein glühendes Eisen zum trocknen der Tränen.

  7. So nun hab ich es geschafft hier reinzukommen. Lese gerade, alles Entscheidende wird um eine Woche vertagt, also bleibt BvM noch. Ob diese Woche viel verändern wird?
    Ansonsten ein schöner Blog, nicht so provozierend wie andere.

  8. Der Dreck (AR) muss weg. Egal wie und wohin. Einfach nur weg. Diese Selbstdarsteller sind über Jahre Schuld an der Miesere, aber das Problem schlechthin sind die Mitglieder!!! Jene die diese Leute in den HSV gewählt haben. Ich bin zutiefst betrübt… :/ Und heute macht es sich noch mehr sichtbar als zuvor: Keine Einigung zum Vorstand! Blamabler geht`s nicht mehr…!!!

  9. Magath wird nicht kommen,aber er hält nach dem Abstieg die Trauerrede am offenen Grab, daß vom AR für den HSV geschaufelt wurde.

  10. Ich weiß nicht ob ich mich in meiner Wahrnehmung täusche, aber für mich scheint Bert van Marwijk seit seinem Amtsantritt in Hamburg um Jahre gealtert zu sein. Gestik, Mimik, Blick ….der Mann erscheint mir desillusioniert und frustriert.
    Und mal ehrlich, wer kann es ihm verdenken ? Bei einer Mannschaft in der die meisten irgendwie abwesend und desorientiert wirken, einem Sportchef der zwar viel redet aber wenig bewegt und einem Aufsichtsrat der nur damit beschäftigt ist seine Macht noch irgendwie zu retten und dem dafür jedes Bauernopfer recht ist.
    Und von außen bläst die Boulevard-Presse zum fröhlichen Halali auf den waidwunden Hasen HSV.
    Von der Aufbruchstimmung nach der MV ist nur noch wenig zu spüren. Alle Akteure fallen wieder in die üblichen Verhaltensmuster zurück.
    Und genau das ist seit Jahren das Problem beim HSV…..Fuchs rein in den Hühnerstall…alle Hühner fliegen hoch…Fuchs raus aus dem Hühnerstall…und alle Hühner sitzen wieder gemütlich auf ihrer Stange (bzw. auf ihrem Posten)
    Ich würde mir wünschen (möglicherweise ist das nur ein schöner Traum) dass seitens HSV+ genau in dieser Situation mal Druck ausgeübt werden würde um die Pattex-Fraktion endlich aus ihren Sesseln zu lösen und eine grundlegende Veränderung der Struktur JETZT durchzuführen.
    Der HSV braucht Fachleute an allen Ecken und Enden. Und zwar dringender denn je !

    Wie kann es sein, das man es mit nichts weiter als einer launigen Bierzeltrede in die höchsten Gremien eines hunderte Millionen schweren Unternehmens schafft ?

    Wie kann es sein, dass sich 80% der Mitglieder für eine Veränderung aussprechen, diese aber nochmal von 75,1 % in ferner Zukunft bestätigt werden muss, während der Dampfer mit voller Kraft auf die Klippen läuft ?

    Wie kann es sein, dass die organisierten „Unterstützer“ des Vereins auf genau diesen eindreschen, ihn zermürben und unterwandern ?

    Mir kommt es so vor als habe der HSV in den letzten Jahren noch jeden klein gekriegt der hier als Spieler, Trainer oder Manager mit großen Zielen und Visionen angetreten ist.
    Schaut Euch die Fluktuation unterhalb der Management-Ebene an……die war in meinen Augen überdurchschnittlich.
    Übertragen auf die Berufswelt außerhalb des Fußballs frage ich mich welcher Angestellte bereit ist überdurchschnittliches zu leisten, während das Management mit Flachzangen bestückt ist ?

    Der zigste Trainerwechsel bringt hier meiner Meinung nach nichts, solange sich nicht das komplette Umfeld verändert.
    Man kann in Lappland keine Ananas anbauen – das schafft der begnadetste Gärtner nicht !

    Jetzt ist mein erster Post hier länger geworden als gedacht, aber nach wochen- und monatelangem Lesen und Stillhalten musste ich das einfach loswerden.

    @Trapper: Schöner Blog. Schätze Deine sachliche und differenzierte Art, die ich seit langer Zeit passiv in einem anderen Blog verfolgt habe.

  11. Es wird mit allen Mitteln versucht HSVPLUS zu verhindern. Es sind schon Vorschläge bekannt geworden die nächste MV während Vorrunde der WM oder ganz hinterf…. während eines möglichen Deutschen Viertelfinalspiels durchzuführen.
    Es geht nicht um den Verein, es geht alleine um die Macht der Protagonisten im AR.

  12. Danke für den erfrischend hervorragenden Spielbericht, Herr Seitenberg.
    .
    Es mag zwar hypothetisch anmuten, doch war es spielentscheidend, den zuletzt besten Abwehrspieler (der einzige mit konstant guter Leistung und, vielleicht wichtiger, Ruheausstrahlung) auszutauschen gegen einen Kollegen, der bisher leider zumeist sehr „unglücklich“ agierte.
    .
    Man mag argumentieren, dass es verantwortungsbewußt war, den jungen Spieler ob der medialen/Familiären Belastung zu schützen. Und es mag auch so sein, dass man ihn psychologisch nicht anders hätte helfen können (aus der Ferne erlaube ich mir die Anmaßung, dass dies ggf. möglich gewesen wäre).
    .
    Ursächlich sehe ich hier die Unfähigkeit des HSV (vor allem ihrer sportlichen sowie „medialen“ Leitung), ein Verhältnis sowohl zu den Medien aber auch zu den Vertragspartnern (Berater/Familie) zu führen (also „pro-aktiv“, „in Griff haben“), dass solche, vor allem medialen Eskalationen vermeiden.

  13. Ob HSV + derzeit so wichtig ist! wage ich zu bezweifeln. Was und wen diese Bewegung in die Vereinsführung spült ist ja auch nicht bekannt, und einer aus diesem Kreis, H. Hieronymus , war ja schon einmal Sportchef. Mir ist da etwas in Erinnerung, Wölfe sind nicht ausgestorben. Derzeit hat die Rettung vorm Abstieg Vorrang vor Struckturen die in 4-5 Jahren positives bewirken könnten. Das Stichwort kann nur Magath heißen, jetzt sofort als Trainer u. Retter, danach als Boss vom Ganzen. Das ist mehr Fußballkompetenz als alle HSV – Plusser zusammen auf die Wage bringen.

    1. Immer nur das unterste Glied der Fehlerkette abzuschneiden bringt auf Dauer nichts. Das hat der HSV in den letzten Jahren zur Genüge bewiesen.
      Darüberhinaus hat Felix Magath es selbst mit den Millionen des VW-Konzerns im Rücken nicht geschafft eine schlagkräftige Truppe auf den Platz zu stellen.
      Das Ende vom Lied war ein völlig aufgeblähter Kader voller demotivierter Profis und keine eingespielte Stammformation.
      Ob der Einsatz von Bleiwesten, Medizinbällen und Wasserentzug nach Waldläufen in der heutigen Zeit die richtigen Methoden zur Leistungssteigerung sind wage ich zu bezweifeln.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..